Das Schöne am Fotografieren ist, dass man sofort damit anfangen kann! Da heutzutage fast jeder ein eigenes Smartphone besitzt, muss kein weiteres Fotoequipment angeschafft werden und man kann sofort mit dem Fotografieren beginnen.
Wie gut die Aufnahmen werden, hängt natürlich immer mit der Qualität der verbauten Smartphone-Kamera zusammen. Wer kein aktuelles Smartphone mit guter Kamera besitzt, sollte daher eventuell doch über die Anschaffung einer Digital-, System- oder gar Spiegelreflexkamera nachdenken.
Hat man dann die passende Kamera parat, muss man sich lediglich noch überlegen, was man fotografieren möchte. Zur Auswahl stehen hier verschiedenste Kategorien der Fotografie, wie z. B. die Landschaftsfotografie, die Street-Fotografie oder natürlich das klassische Ablichten von Personen – die Portrait-Fotografie.
Wir gehen im Folgenden zunächst auf die unterschiedlichen Kameraarten ein und erklären im Nachhinein die verschiedenen Formen der Fotografie.
DSLR-Kameras
DSLR-Kameras (Digital Single Lens Reflex) oder auch Digitale Spiegelreflexkameras, wie sie im Deutschen genannt werden, gehören ganz klar zu den hochwertigsten, aber auch teuersten, Kameras.
Das Funktionsprinzip von DSLR-Kameras basiert auf einem mechanischen, kippbaren Spiegel, welcher das durch das Objektiv einfallende Licht entweder zum Sucher oder zum Bildsensor leitet.
DSLR-Kameras bieten eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber einer Handy-Kamera. So ist die generelle Qualität der Fotos meist deutlich besser, als dies bei jedem Smartphone der Fall ist. Außerdem können Sie an DSLRs verschiedene Objektive anbringen, so dass man für jede Situation die passende Brennweite nutzen kann.
Systemkameras
Systemkameras oder auch „spiegellose Systemkameras“ zeichnen sich durch das Fehlen eines Spiegels aus. Im Gegensatz zu Spiegelreflexkameras können Systemkameras daher kompakter gebaut werden. Die daraus resultierenden Vorteile liegen auf der Hand: Systemkameras sind leichter und platzsparender als DSLRs und eignen sich daher vor allem für die Fotografie im Urlaub oder Unterwegs an.
Kompaktkameras
Kompaktkameras, manchmal auch einfach als Digitalkameras bezeichnet, eignen sich vor allem für Fotografie-Einsteiger. Die kleinen Kameras gehören zu den günstigsten Modellen am Markt und bieten sich vor allem für das Aufnehmen von Schnappschüssen an. Waren Kompaktkameras vor einigen Jahren noch weitaus beliebter, so haben heutzutage Smartphones die meisten Kompaktkameras vom Markt verdrängt.
Wer jedoch noch immer und/oder aus Überzeugung auf die Nutzung eines Smartphones verzichtet, für den kann die Anschaffung einer kleinen Kompaktkamera durchaus Sinn machen.
Zu beachten ist jedoch, dass Kompaktkameras oftmals nur über relativ kleine Bildsensoren verfügen und daher nicht mit der Aufnahmequalität einer System- oder Spiegelreflexkamera mithalten können.
Da fast alle Kompaktkameras, was die Einstellungsmöglichkeiten angeht, über eine gute Ausstattung verfügen, können selbst absolute Anfänger im Handumdrehen ansehnliche Fotos erstellen.
Auch was die Preise angeht, bieten Digitalkameras viele Vorteile. Erste Modelle sind bereits für unter 100 Euro erhältlich.
Arten der Fotografie
Die meisten Menschen werden ihre Kamera anfangs für unterschiedlichste Motive nutzen und sich nicht von vornherein auf eine spezielle Unterart der Fotografie festlegen. Wer sich jedoch länger mit seiner Kamera auseinandersetzt, wird wahrscheinlich irgendwann feststellen, ob mehr Freude am Fotografieren von Landschaften oder von Menschen besteht.
Auf lange Sicht hat Ihre Vorliebe für die einzelnen Stile der Fotografie Einfluss auf das Equipment, welches Sie sich zulegen werden. So wird man als Landschaftsfotograf definitiv nicht auf ein Weitwinkelobjektiv verzichten wollen, während man als Portrait-Fotograf gut und gerne auch ohne ein weitwinkeliges Objektiv arbeiten kann.
Landschaftsfotografie
Die Landschaftsfotografie beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit dem Fotografieren von Landschaften. Auch wenn man theoretisch mit jeder Kamera und mit jedem Objektiv die Landschaft fotografieren kann, eignen sich manche Kameras und Objektive doch besser als andere, um Berglandschaften, Sonnenuntergänge oder andere Objekte abzulichten.
Besonders beliebt bei Landschaftsfotografen sind digitale Spiegelreflex- oder Systemkameras, da sie genügend große Sensoren besitzen, um möglichst viele Details der Landschaft festzuhalten. Besonders oft kommen als Objektive Weitwinkelobjektive zum Einsatz, da diese dank der geringen Brennweiten große Areale auf einmal ablichten können.
Auch ein Fotostativ ist für Landschaftsfotografen essentiell, da besonders in den Abendstunden auch schon Mal Langzeitbelichtungen zum Einsatz kommen. Damit diese nicht verwackeln, sollte ein Stabiles Stativ zur Verfügung stehen.
Street-Fotografie
Im Gegensatz zur Landschaftsfotografie kommen Sie bei der Street-Fotografie (oder auch Straßenfotografie) meist auch ohne Stativ gut zurecht. Bei der Street-Fotografie geht es hauptsächlich um das Festhalten von besonderen Momenten in unserem alltäglichen Leben. Als Street-Photographer, wie solche Fotografen im Englischen genannt werden, haben Sie Ihre Kamera stets griffbereit, während Sie auf der Suche nach geeigneten Motiven durch die Straßen ziehen.
Zum Einsatz kommen hier oftmals Objektive mit Brennweiten zwischen 25 und 85 Millimetern – je nachdem wie nah Sie an das Geschehen heran kommen und wie Sie es in Szene setzen wollen.
Ein Tipp unsererseits: Haben Sie keine Angst, auch einmal etwas näher an das Geschehen heranzurücken. Anfänglich kann es zwar etwas ungewohnt sein, fremden Menschen so nah zu kommen, doch Ihre Aufnahmen werden es Ihnen danken.
Das soll natürlich nicht heißen, dass Sie in jeder Situation Menschen Ihre Kamera einfach direkt ins Gesicht halten – hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Auch kann es helfen, sich kurz mit den betreffenden Menschen zu unterhalten und Ihnen zu erklären, dass man gerne ein paar Aufnahmen von Ihnen und Ihren Tätigkeiten machen möchte. Natürlich besteht hier die Gefahr, dass die Authentizität Ihrer Bilder beeinflusst werden kann; bevor Sie allerdings Gefahr laufen einen Streit zu provozieren, ist dies sicherlich die bessere Lösung.
Portrait-Fotografie
Die Portrait-Fotografie ist für viele die klassischste Art der Fotografie. Hier geht es darum, Menschen und vor allem deren Gesichter abzulichten und in Szene zu setzen. Gängige Objektivbrennweiten liegen bei 35 bis 100 Millimetern. Abseits der Brennweite ist vor allem die Blende ein wichtiges Kriterium für Portrait-Fotografen. Desto niedriger die f-Zahl, umso besser lässt sich eine Person freistellen. Den Effekt, den der verschwommene Hintergrund erzeugt, nennt man Bokeh (jap. Für „verschwommen, unscharf“).
Für möglichst detailreiche Fotos empfiehlt sich auch für die Portrait-Fotografie die Anschaffung einer System- oder Spiegelreflexkamera. Auch hochwertige Objektive mit satten Farben und guter Schärfe sind unerlässlich, um wirklich schöne Aufnahmen anfertigen zu können.
Architekturfotografie
Die Architekturfotografie beschäftigt sich mit der Anfertigung von Aufnahmen von Gebäuden, Plätzen und Stadtlandschaften. Auch im Immobilienbereich werden Architekturfotografen gebucht, um entweder Hotelzimmer in Szene zu setzen oder auch den Bau großer Gebäude während der Bauzeit zu begleiten.
Zum Einsatz kommen oftmals Weitwinkelobjektive, um auch unter beengten Platzverhältnissen Räume vollständig ablichten zu können. Da jedoch vor allem weitwinkelige Objektive Verzerrungen in der Bilddarstellung aufweisen, ist hier bei der Auswahl des passenden Objektivs Vorsicht geboten und es sollte möglichst ein Objektiv mit geringer Verzerrung gewählt werden.
Auch sollte bei der Objektivauswahl auf eine möglichst hohe Lichtstärke geachtet werden, um auch bei schlechten Lichtverhältnissen rauschfreie Aufnahmen anfertigen zu können.
Immer beliebter im Bereich der Architekturfotografie wird das Fotografieren mit Drohnen. Mit Hilfe der kleinen Modellflieger lassen sich beeindruckende Aufnahmen aus der Vogelperspektive erstellen und architektonische Objekte so bestens in Szene setzen.
Astro-Fotografie
Die Astrofotografie stellt einen weiteren Teilbereich der Fotografie dar – und zwar den spannendsten. Zumindest wenn es nach Einschätzung des Autors dieses Textes geht.
Die Astrofotografie beschäftigt sich mit der Aufnahme des Nachthimmels und kann in weitere Unterkategorien unterteilt werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Deep-Sky-Fotografie, der Planetenfotografie und der Erstellung von Himmelspanoramen mit Weitwinkelobjektiven.
Die Deep-Sky-Fotografie widmet sich dem Ablichten weit entfernter Galaxien, Nebel und anderen interstellaren Objekten. Für diesen Bereich der Astrofotografie ist neben einem Objektiv mit langer Brennweite vor allem eine stabile Montierung samt Nachführung essentiell.
Je größer die verwendete Brennweite, umso schneller scheinen sich die Sterne oder anderen Objekte aus dem Blickfeld der Kamera heraus zu bewegen. Dies wirkt natürlich nur so, da nicht die Sterne, sondern die Erde sich dreht. Um trotzdem weit entfernte Objekte ablichten zu können, muss daher entweder die Belichtungszeit sehr kurz gewählt werden oder das Stativ über eine Nachführung verfügen.
Gleiches gilt auch für die Planetenfotografie – auch hier ist eine Nachführung der Sternen- bzw. Planetenbewegungen unabdingbar. Lediglich bei der Anfertigung von weitwinkeligen Aufnahmen mit kurzen Brennweiten kann auf eine Nachführung verzichtet werden, sofern die Belichtungszeiten bei ca. maximal 30 Sekunden liegen.
Was benötige ich für die Astro-Fotografie?
Wie bereits erwähnt, kommt es ganz darauf an, welche Art von Objekten Sie mit Ihrer Kamera aufnehmen wollen. Da es sich bei stellaren Objekten jedoch, bis auf Mond und Sonne, um äußerst lichtschwache Objekte handelt, sind vor allem ein lichtstarkes Objektiv sowie die Möglichkeit, lange Belichtungszeiten einzustellen essentiell für gelungene Aufnahmen des Nachthimmels. Und natürlich ein Stativ, damit die Aufnahmen nicht verwackeln.
Da selbst die meisten Kompaktkameras Belichtungszeiten von mehreren Sekunden ermöglichen, reicht in vielen Fällen die Anschaffung eines Stativs aus, um mit der Astrofotografie zu beginnen. Wer dann nach einiger Zeit Gefallen am Aufnehmen von Sternen gefunden hat, sollte über die Anschaffung einer System- oder digitalen Spiegelreflexkamera nachdenken. Der größte Vorteil ist hier, abseits eines meist deutlich größeren Sensors, vor allem die Möglichkeit Wechselobjektive nutzen zu können.
Für Aufnahmen mit längeren Belichtungszeiten empfiehlt sich weiterhin die Anschaffung einer Nachführung für die Kamera. Hier gibt es diverse Möglichkeiten. Von rein mechanischen Nachführungen, über solche mit Elektromotoren, bis zu kompletten Stativen mit verbautem Motor und Go-To-Steuerung ist alles erhältlich.
Spätestens an dieser Stelle wird deutlich, dass Astrofotografie ein äußerst teures Hobby sein kann. Der Sprung von einem einfachen Stativ mit mechanischer Nachführung zu einer parallaktischen Montierung mit Motor, kann preislich so einiges ausmachen.
Welche Kamera eignet sich für die Astro-Fotografie?
Im Grunde eignet sich jede normale Kamera auch für die Astrofotografie, sofern sich die Belichtungszeit manuell einstellen lässt. Sehr nützlich ist außerdem ein lichtstarkes Objektiv.
Ihre Ergebnisse werden umso besser sein, je größer der verbaute Kamerasensor ist. Da die meisten Kompaktkameras nur über sehr kleine CMOS-Sensoren verfügen, ist eine System- oder Spiegelreflexkamera zu empfehlen. Wer das nötige Kleingeld parat hat, sollte zudem zu einem Chip im Vollformat greifen – ein APS-C-Sensor tut es aber auch.
Astrofotografen, die alles aus Ihrer Kamera herausholen wollen, lassen diese manchmal noch zusätzlich modifizieren. So kann bei einigen Modellen beispielsweise der IR/UV-Filter ausgetauscht werden, um noch detailliertere Aufnahmen anfertigen zu können.
Teleskope für die Astro-Fotografie
Vor allem im Bereich der Deep-Sky-Fotografie ist die Nutzung eines Teleskops anstatt eines Objektivs von Vorteil. Teleskope besitzen große Brennweiten und ermöglichen so einen noch tieferen Blick ins All, als die mit normalen Kameraobjektiven möglich ist.
Bei den meisten Teleskopen kann die Kamera ganz einfach am Okularauszug angebracht werden, manchmal ist hierfür noch ein zusätzlicher Adapter notwendig, der allerdings meist sehr günstig ist.
Grundsätzlich eignet sich jedes Teleskop für die Aufnahme von Astrofotos, auch wenn es sogar einige speziell für die Sternenfotografie ausgelegte Modelle, sogenannte Astrografen, gibt. Preislich ist hier alles erhältlich und nach oben gibt es kaum Grenzen.